Buch: Stilfibel

Stilfibel
Stilfibel Hier geht es wirklich ans Eingemachte

Titel: Stilfibel - Der sichere Weg zum guten Deutsch

Autor: Ludwig Reiners

Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München
Erschienen: 1943 (DR), 1963 (BRD), aktuellste mir bekannte Auflage: 5. Auflage 2015 der ungekürzten Ausgabe von 2007 des dtv-Verlags
ISBN: 978-3-423-34358-9 (vergriffen, im Antiquariat oder Online bei Resellern)
Seitenanzahl: 270
Preis: 9,90 Euro
Web: Wikipedia

Klappentext:

Der Klassiker jetzt in neuer Rechtschreibung

Im geistreichen und amüsanten Dialog zwischen Autor und Leser vermittelt Ludwig Reiners stilistische Grundsätze, die zeitlos sind. Sein Buch hat sich über Jahrzehnte als nützliche Hilfestellung auf dem Weg zu einem besseren Stil bewährt.

Meine Meinung:

Ein in mehrerlei Hinsicht schwieriges Buch. Es ist alt (die erste Auflage erschien in der Bundesrepublik im Jahr 1963, ist heute also 54 Jahre alt).

Es ist erwiesen, dass der Autor, der im "Dritten Reich" NSDAP-Mitglied war, im Vorgänger zur Stilfibel mit dem Titel "Deutsche Stilkunst. Ein Lehrbuch deutscher Prosa" (erschienen 1943) weite Teile aus einem Buch mit gleichem Titel übernahm. Reiners übernahm die Struktur, lange wörtliche Passagen und zahlreiche Beispiele der 30. Auflage von Eduard Engels Buch aus dem Jahr 1922, wobei er sogar Engels persönliche Erlebnisse als die eigenen darstellte. Das Ausmaß dieser Übernahmen wird aus Reiners Quellenangabe nicht klar, die unter „Anmerkungen“ wörtlich lautet: „Einige Beispiele, namentlich für mißglückte Sätze, sind nachstehenden Büchern entnommen“. Es folgt eine Liste von 23 Werken, u.a. Engels Deutsche Stilkunst. Reiners plagiierte und arisierte damit ein Buch eines jüdischen Autors, der seine Bücher im Dritten Reich nicht mehr publizieren durfte. Damals nichts illegales, in Nazi-Deutschland waren die Texte von jüdischen Autoren rechtefrei.

Abgesehen von diesem faden Beigeschmack, der in einigen Passagen dem aufmerksamen Leser in den Mund kommen dürfte (wenn es z. B. um die Ausrottung ausländischer Worte in der deutschen Sprache geht), gibt Reiners hier einen reichhaltigen Wissensschatz an den Leser weiter, der auch heute noch in der Lage ist, den Sprachstil deutlich zu verbessern. Das Buch wurde in den Vierziger Jahren geschrieben und seitdem zig- Mal neu aufgelegt. Das Alter merkt man dem Text an, aber durch die Umstellung auf die heute gültige Rechtschreibung ist es heute noch immer ein relativ "sicherer Weg zum guten Deutsch".

Da das Buch vergriffen ist und wegen dem oben Angemerkten möchte ich hier keine Kaufempfehlung aussprechen. Es steht aber auf meinem Schreibtisch.

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